Bannerbild | zur Startseite Bannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

100 Jahre und voller Lebensfreude: Hertha Bassen aus Vahlde feiert ihren runden Geburtstag

Dass sie gerade erst die 100 vollgemacht hat, danach fühlt sie sich wirklich nicht, betont Hertha Bassen. Erst seit zwei Jahren lebt die rüstige Vahlderin im Seniorenheim Haus im Garten in Ostervesede, nur ein paar Kilometer von ihrem Elternhaus, in dem sie bis zuletzt gewohnt hatte, entfernt. Mit großer Freude beteiligt sie sich dort an allen Aktivitäten wie Bingo, Gedächtnistraining, Gymnastik und dem gemeinsamen Fernsehgucken – am liebsten zu Fußballübertragungen.

 

Und das Essen sowie hin und wieder ein Gläschen Sekt, wahlweise darf es auch mal ein Schnaps sein, schmecken ihr auch noch, versichert die Jubilarin, die sich in ihrem hohen Alter – keine Frage – ein bemerkenswertes frisches Aussehen bewahrt hat. Von ihrer Lebensfreude, die sie ausstrahlt, und ihrer geistigen Fitness ganz zu schweigen. Viele würden sich wohl wünschen, so zu altern. Nur auf den Rollator kann Bassen mittlerweile nicht mehr verzichten. „Aber was soll‘s“, bemerkt sie, „ich raufe mich immer wieder zusammen.“ Im Heim fühle sie sich jedenfalls pudelwohl. „Alles hat ja auch seine Zeit – und jetzt lebe ich hier, mit vielen netten Menschen zusammen. Dafür bin ich dankbar.“

Am 25. Juni 1922 wird die heute 100-Jährige geboren. In Deutschland gibt es noch eine Weimarer Republik, der erste programmgesteuerte Computer der Welt soll erst zwei Jahrzehnte später erfunden werden und der Untergang der Titanic liegt erst zehn Jahre zurück. Schon früh erkennen die in der Landwirtschaft tätigen Eltern, aber auch die Großeltern die musikalische Begabung des Mädchens. „Eines Tages erschien die Oma mit einem Akkordeon – darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut!“ Die Quetsche legte sie seitdem kaum noch aus der Hand, bei Musiklehrer Volckmer in Scheeßel nahm sie Unterricht. Viele sollten in den Genuss ihrer Fingerfertigkeit an den Tasten kommen – bis sie im Alter von 98 Jahren das Instrument an die Seite legte. „Ich habe gemerkt, dass ich Fehler mache“, erinnert sich die gelernte Hauswirtschafterin. „Seitdem spiele ich nicht mehr.“

 

atürlich durften auch an ihrem runden Geburtstag, zu dem die Kinder, Enkel und Ur-Enkel gekommen waren und den sie zu einem Teil im Seniorenheim, zum anderen bei Tochter Karin Delventhal (71) im Kreise der Familie in Vahlde gefeiert hat, Akkordeonmelodien nicht fehlen: Musiker Kalle Haverland brachte ihr zu Ehren ein Ständchen. „Und ich habe natürlich textsicher mitgesungen.“

Wilhelm, ihr Mann, dem sie 1950 vor dem Traualtar das Ja-Wort gab, konnte das nicht miterleben – er starb schon 2002 im Alter von 74 Jahren. Aus der Ehe sind vier Töchter hervorgegangen. „Gerne hätte ich auch einen Jungen gehabt – aber die Schwiegersöhne haben mich später über alles hinweggetröstet“, sagt sie im humorvollen Unterton.

 

Was der Jubilarin, die früher kein Dorffest verpassen durfte, den Tag ebenso versüßt habe: Von Jürgen Rademacher, dem Vahlder Alt-Bürgermeister, gab es wie in den Jahren davor auch persönliche Glückwünsche. „Den neuen Bürgermeister kenne ich ja gar nicht.“ Und auch über die ganzen Urkunden – vom Bundespräsidenten etwa, vom Niedersächsischen Ministerpräsidenten, vom Landrat und von der Samtgemeinde Fintel – habe sie sich sehr gefreut.

 

Wunderbare Erinnerungen hat Hertha Bassen an die vielen, schönen Reisen, die sie zeitlebens unternommen hat – nach Mallorca zum Beispiel oder in den Schwarzwald. Auch das Radfahren sei ihre Leidenschaft gewesen. Kaum zu glauben, aber wahr: Noch mit 96 saß die Vahlderin fest im Sattel, fuhr nahezu täglich bis zu zehn Kilometer. Fit hat sie sich bis ins hohe Alter gehalten – bis vor drei Jahren mischte sie noch in einer Gymnastikgruppe mit. Auch ein solch gesunder Lebensstil dürfte ihr beim Erreichen der 100 zuträglich gewesen sein. „Krank war ich jedenfalls selten – nur mit Hexenschüssen musste ich mich öfter mal herumschlagen.“

In die Zukunft blickt Bassen optimistisch: „Ich fange bei Eins ja jetzt erst wieder an.“ Wenn sie das Grab ihres Gatten besucht, dann sage sie oft zu ihm: „Willi, ich komme – aber jetzt noch nicht.“ Es bleibt zu hoffen, dass der alten Dame tatsächlich noch viele schöne Jahre vergönnt bleiben.

 

Quelle: kreiszeitung.de

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Do, 30. Juni 2022

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen

Sanierung der Kreistraße K232 OD Vahlde

Sanierung der K 232

Kinderfasching am 24.02.2024 in Vahlde

Eintritt frei!